Hermann Gröhe, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Arbeit und So-ziales, Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Mitte), diskutiert über die humanitäre Situa-tion im Sudan, nachdem Gregory Meyer, Projektmanager des Regionalprogramms Sicherheitsdialog Ostafrika (RP SIPODI Ostafrika) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS; rechts im Bild), die Gäste in seiner Eröffnungsansprache begrüßt und das Programm des Abends vorgestellt hat. Links neben Hermann Gröhe befindet sich Anna Reismann, Leiterin des KAS-Auslandsbüros Uganda & Südsudan.

Shaza Elmahdi (Mitte links), Länderdirektorin für den Sudan beim „Center for International Private Enterprise“ (CIPE), erläuterte die aktuelle Situation im Sudan und gab einen Ausblick auf mögliche hu-manitäre Entwicklungen im Jahr 2024. Neben ihr befinden sich die anderen Experten der Gesprächs-runde, Robert Antipas (links), Mohamed Latef Ali (Mitte rechts) und Bol Bulabek (rechts).

Mohamed Latef Ali, ein sudanesischer Journalist, erläutert Hermann Gröhe gegenüber die militäri-schen Landgewinne und die aktuelle Situation der beiden Parteien RSF und SAF.

Robert Guya Antipas, Geschäftsführer von SPACE (einer südsudanesischen NRO), präsentierte Her-mann Gröhe die Auswirkungen des Konflikts im Sudan auf den benachbarten Südsudan.

Hermann Gröhe im persönlichen Gespräch mit Edgar Mwine, Projektassistent beim RP SIPODI Ostafrika.

Nach dem angeregten Austausch bedankte sich Hermann Gröhe für die detaillierten Einblicke in die aktuelle Situation im Sudan.

Die Veranstaltung wurde vom KAS Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika im Rahmen von Hermann Gröhes viertägigem Besuch in Uganda organisiert, der vom KAS-Auslandsbüro Uganda & Südsudan ausgerichtet und koordiniert wurde. Um die Reise um eine regionale Perspektive zu erweitern, wurde für Herrn Gröhe, der als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hauptverantwortlich für den Themenbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist, ein exklusives Gespräch mit sudanesischen und südsudanesischen Experten arrangiert.

Das Symposium begann mit einer kurzen Begrüßungsansprache von Gregory Meyer, dem Projektmanager des RP SIPODI Ostafrika. Er gab eine kurze thematische Einführung, stellte die Experten vor und betonte, dass sich der Konflikt im Sudan mittlerweile zur schwersten humanitären Krise der Welt entwickelt habe. Neben den beiden Hauptrednern, Robert Antipas, Geschäftsführer von SPACE (Strengthening Performane and Accountability through Community Engagement) Südsudan, und Shaza Elmahdi, Sudan-Länderdirektorin des Center for International Private Enterprise (CIPE), trugen auch zwei weitere Experten, Mohamed Latef Ali, ein sudanesischer Journalist, und Bol Bulabek, ein südsudanesischer Politikwissenschaftler und Sudan-Experte, wesentlich zum Verständnis der regionalen Dimensionen des Konflikts bei.

Die Experten lieferten aufschlussreiche Einblicke zur Einordnung und zum Umfeld des Kriegs im Sudan und beleuchteten die politische Landschaft und die Komplexität der Beziehungen zwischen Sudan und Südsudan. Robert Antipas betonte das Risiko eines Überschwappens des Konfliktes auf den Südsudan und verwies dabei auf die gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit der beiden Nationen. Der konfliktbedingte faktische Exportstopp südsudanesischen Öls über den Sudan und der damit verbundene Rückgang der Einnahmen, der 90 % des Einkommens des Südsudan ausmache, stelle eine besonders gravierende Auswirkung des Konflikts dar. Bol Bulabek erläuterte anschließend besonders die internationalen Dimensionen des Konfliktes und das Fehlen eines zivilen Ansatzes zur Konfliktlösung.

Shaza Elmahdi konzentrierte sich im Schwerpunkt auf die humanitäre Situation und betonte die Notwendigkeit humanitärer Hilfe, sowie den Einfluss regionaler Partner als Kriegsfinanziers. Sie wies dabei auf das mangelnde politische Interesse internationaler Akteure an einer tiefgreifenden Beteiligung zur Beilegung des Konflikts hin und hob den Mangel an humanitären Hilfsorganisationen im Sudan hervor. Die Rolle der internationalen Gemeinschaft bei der Verschärfung oder Vermittlung des Konflikts sei dabei besonders entscheidend.

Um die Dimensionen des Konflikts umfassend zu verstehen, stellte Hermann Gröhe nach den Präsentationen eine Reihe von Fragen zur Einordnung des Konflikts, den beteiligten Parteien und der Rolle der internationalen Gemeinschaft. Zum Ende der fast zweistündigen Diskussion bedankten sich Gregory Meyer und Hermann Gröhe bei den Rednern für die bereichernde Debatte zu einem politisch sehr wichtigen Thema. Meyer lud alle Gäste ein, den Austausch während des anschließenden Abendessens fortzusetzen.